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11_ 010-00_ 001-00_ 018-00_ Photogrammetrie_ 004-00_ Brücke_ 002-00 - Bruder Aural

_ Letztes Update / 07.05.2025
_ Eine Geschichte in fünf Kapiteln, begleitet von Sprachausgabe im MP3-Format



Kapitel 1


Unter der Brücke lauert der Tod

Niemand kehrt zurück......

So spricht man in den Dörfern entlang der Küste, wenn der Nebel schwer auf den Feldern liegt und der Wind vom Meer her ein Wispern trägt, das nicht von dieser Welt zu stammen scheint.
Im fahlen Grau der See liegt eine Insel, namenlos und verflucht. Zwei Brücken führen zu ihr, aus altem Stein, vom Salz zerfressen, von der Zeit gebrochen.
Zwischen diesen steinernen Zähnen ruht das Schloss – finster, verlassen, von einem Atem umgeben, der nach Fäulnis schmeckt und nach uraltem Spinnennetz riecht.

Dort, so sagen sie, sind Männer verschwunden. Kundschafter, Seeleute, Abenteurer.
Keiner kehrte zurück. Nur ihre Schiffe – leer, vom Wind getrieben, wie Särge ohne Namen.

Der König schickte zuletzt drei.
Gerbart von Lohenstein – der mit dem blauen Schwert, so lang wie ein Mann, geschmiedet aus einem Stern, der einst fiel.
Alrik von den Grauhöhen – Bogenschütze mit dem Auge eines Falken, der nie zweimal auf dasselbe Ziel zielen musste.

Und Tharn – ein schweigender Ritter ohne Wappen, begleitet nur von einer schwarzen Hündin mit Augen wie Bernstein. Ein Mann, der mehr mit Schatten sprach als mit Menschen.
Sie ritten bei Dämmerung los, als der Himmel rot war wie aufgeschlitzte Kehlen.

Das Land schwieg, als sie sich entfernten. Nur der Nebel begleitete sie – wie ein feindlicher Gedanke, der zu lange schweigt.
Die erste Brücke knirschte unter ihren Pferden. Die Steine weinten Wasser, alt und kalt.
Die zweite – halb versunken – ließ sie absteigen. Ihre Stiefel tauchten in modrige Pfützen.

Doch sie erreichten das Tor.
Und da sahen sie es.
Spinnweben – dick wie Seile, gespannt über den Eingang, zitternd bei jedem Windhauch. Sie glänzten, als wären sie aus Silber gesponnen. Doch der Geruch, der aus dem Innern drang, war nicht edel – sondern faul, süßlich, wie von Fleisch, das zu lange gelebt hatte.
Dann – ein Kratzen unter der Brücke.
Ein Schaben.
Ein Flüstern.
Dann… Stille.
Bis ein Schatten sich bewegte.

Eine Kreatur, groß wie ein Ochse, schleimig, haarig, mit acht glühenden Augen – rot wie die Unterwelt selbst. Ihre Fangzähne tropften. Ihr Blick – unendlich.
Gerbart schrie auf, zog sein Schwert und stürmte.
Alrik spannte den Bogen.
Tharn kniete nieder und flüsterte der Hündin einen letzten Befehl zu.
Der Kampf war kurz.
Brutal.
Hoffnungslos.

Und als der Morgen kam, fanden die Fischer am Ufer ein zerbrochenes Schwert, einen Pfeil aus grauem Holz – und schwarze, klebrige Fäden, die das Ufer entlangtrieben wie Schleier einer toten Braut.




Ende Kapitel 1





Mannheim_ 07.05.2025 / Kapitel 2 in Vorbereitung


„Ein Fotobuch zum Schmökern“
Umgebungsgeräusche & Sprachausgabe
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Sprachausgabe_ Muster A
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_ 010-00_ 001-00_ 018-00_ Photogrammetrie_ 004-00_ Brücke_ 002-0
_ Geplant für VR Galerie
_ xxx

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